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Bedienbildschirm zur digitalen Erfassung von Paletten Der Staplerfahrer ist jetzt auch für die Leerguterfassung verantwortlich. Dafür ist die Oberfläche bedienerfreundlich mit visueller Unterstützung programmiert
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Bierkistenlogistik mit digitalem Zwilling

Kein Scannen, kein Suchen. Warsteiner hat seine Supply Chain hinterfragt und mithilfe von SAP-Spezialist prismat und dem Warehouse Execution System von IdentPro sein logistisches Netzwerk optimiert. Jetzt sorgen Laser, digitale Zwillinge und ein nachhaltig umgesetztes SAP EWM für transparente und schnelle Warenströme – standortübergreifend.

Scan-freie Ortung von Stapler- und Warenströmen

 

Daniel Küster, Leiter des Supply Chain Management, ist seit Juni 2020 für die Produktionsplanung und -steuerung sowie die logistischen Prozesse bei der Warsteiner Gruppe verantwortlich. Oberstes Ziel der Brauerei ist es, die Abläufe zu verschlanken, zu beschleunigen und transparenter zu gestalten. „Brautechnisch sind wir der Tradition verpflichtet. Progressiv sind wir dagegen in unseren Lieferketten. Wir wollen neue Technologien identifizieren und in diese investieren, um weiterhin global erfolgreich zu sein“, erklärt Küster

Lkw in der Verladehalle der Brauerei Die Zeit läuft: Länger als 45 Minuten soll kein Lkw in der Verladehalle stehen

Traditionelles Erbe

 

In Warstein im Sauerland wird seit 1753 Jahren Bier gebraut – das belegt die erste Zahlung einer Biersteuer durch Firmengründer Antonius Cramer. 1928 spezialisierte sich die Brauerei auf die Pilsbiere und gehörte 1960 mit einem Jahresausstoß von 100000 Hektolitern zu Deutschlands größten Brauereien. Ab 1990 expandierte Warsteiner deutlich: Die Paderborner Brauerei wird Teil der Warsteiner Gruppe. Später folgen die Beteiligung an der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg und die mehrheitliche Übernahme der Privatbrauerei Frankenheim aus Düsseldorf sowie der Herforder Brauerei. Mittlerweile verzeichnet das Unternehmen einen Bierausstoß von rund zwei Millionen Hektolitern pro Jahr, die weltweit getrunken werden.

Stapler nimmt Palette aus einem Lkw auf Sobald der Staplerfahrer beim Entladen die erste Palette der Ladung identifiziert hat, weiß das EWM-System genau, wo welche Palette auf dem Lkw steht und kann sie weiterverfolgen

Heterogen und zeitaufwendig

 

Die über 265 Jahre alte Firmenhistorie und der Zukauf von weiteren Brauereien führten zu einer uneinheitlichen System- und Prozesslandschaft. Doch nicht nur zwischen den Standorten, auch innerhalb der Brauerei im Waldpark in Warstein lief es nicht optimal: „Ohne die einheitliche Kommunikation zwischen Lagerverwaltung und ERP-System waren die für die Getränkelogistik typischen Herausforderungen schwierig bis problematisch und zeitaufwändig – von Auflagen wie der Chargenrückverfolgbarkeit bis zu repetitiven Tätigkeiten wie manuelles Scannen vieler Paletten“, zählt Küster auf. Die Idee, ein einheitliches Extended Warehouse Management-System (EWM) einzuführen, hatte Warsteiner schon länger: Eine vor einigen Jahren durchgeführte Machbarkeitsstudie zeigte, dass eine EWM-Lösung von SAP die Logistikprozesse sinnvoll steuern und in die unternehmensweite Ressourcenplanung SAP ERP ideal integriert werden kann. Als es an die konkrete Umsetzung ging, wählte Warsteiner die prismat GmbH als ganzheitlichen Implementierungspartner für die SAP-Lösung. Warum, erklärt Uwe Salvey, Leiter Logistik am Standort Warstein, der das Projekt von Anfang an verantwortete: „Für so ein Projekt, das über mehrere Monate oder Jahre gehen kann, brauchten wir einen Partner, der nicht nur fachlich, sondern auch menschlich zu uns passt. Bei prismat stimmte einfach die Chemie.“

Stapler mit Paletten auf dem Freigelände der Brauerei Die Staplerortung funktioniert sowohl in Gebäuden als auch auf dem Freigelände

SAP-Projekt mit Technik-Gimmick

 

„Der Vorteil von SAP EWM ist, dass wir es nahtlos in das SAP ERP einbinden können. Zudem gibt es uns die Möglichkeit, weitere technische Lösungen anzuknüpfen. Und das war entscheidend für dieses Projekt“, erklärt Alena Schwinges, SAP Consultant bei der prismat GmbH. Denn Warsteiner wollte mehr: Zeitersparnis und dennoch absolute Transparenz über Artikel, Bestände und Leergut. Die Lösung dafür ist ein von IdentPro entwickeltes laserbasiertes Staplerortungssystem, das sowohl die Stapler als auch die Paletten eindeutig identifiziert – ohne aufwendigen Barcodescan. Dazu hat Warsteiner alle Stapler im Lager der Brauerei im Waldpark mit 2D-Lasern, einem Höhe- und einem Beladungssensor ausstatten lassen

Stapler stellt Paletten in der Verladehalle ab Dank stetiger Laserortung und digitalem Zwilling weiß das Lagerverwaltungssystem zu jedem Zeitpunkt, wo sich welche Palette befindet

Lückenlose Positionsüberwachung von Staplern und Paletten

 

Durch die stetige Lokalisierung der aktuellen Staplerposition weiß das System in Verbindung mit der Hubmasthöhe und dem Beladungssensor, wo sich jede Palette genau befindet, an welcher Stelle sie aufgenommen oder abgegeben wurde. Diese Informationen verknüpft das Warehouse Execution System IdentPro TRACK bei jeder Bewegung einer Palette jeweils mit den drei Geokoordinaten der Ladungs-ID. „Der Clou ist, dass die Ortung koordinaten- und nicht funkbasiert ist und damit überall funktioniert – In- und Outdoor, bei Regen und Nebel sowie in unseren Untergeschossen“, erklärt Daniel Küster.

 

Einmalige Erfassung von Paletten

 

Ein weiterer wichtiger Baustein im Hinblick auf eine ganzheitliche Prozessoptimierung ist die neue Leergutabwicklung. Über einen Touchscreen kann der Staplerfahrer bereits bei der Entladung eines Lkw das Leergut genau erfassen und den Artikelnummern zuordnen – IdentPro realisierte das benutzerfreundlich und intuitiv mithilfe einer Bilderdatenbank. „Bei der Programmierung legten wir großen Wert darauf, ergonomisch optimierte Oberflächen zu generieren und Systeme zu schaffen, mit denen jeder täglich acht Stunden erfolgreich arbeiten kann, ohne zu ermüden oder sich überfordert zu fühlen“, erläutert Uwe Salvey

Logistik-Mitarbeiter überwacht das digitale Prozessabbild am Bildschirm Für einen reibungslosen Betrieb des Systems ist es essentiell, den Mitarbeitenden durch Schulungen Berührungsängste zu nehmen und ein digitales Mindset zu schaffen

Digitales Mindset bei den Mitarbeitern schaffen

 

Die Expertinnen und Experten von prismat steuerten das gesamte Projekt, implementierten das Lagerverwaltungssystem standardnah und verknüpften es mit der bestehenden SAP-ERP-Umgebung. Ebenso integrierten sie die lasergestützte Staplerortung inklusive dem Paletten-Tracking von IdentPro in das SAP-EWM. „Die Herausforderung war, beide Systeme während des laufenden Betriebs bei unterschiedlichen Lagerlayouts einzuführen. Den GoLive haben wir daher phasenweise eingeplant und uns an den Prozessen der verschiedenen Standorte orientiert“, berichtet Alena Schwinges. Zudem organisierte prismat Schulungen für die Mitarbeitenden, die durch die Digitalisierung nun unmittelbar mit dem Lagerverwaltungssystem interagieren – wie bei der Identifizierung des Leerguts über den Touchscreen. „Schulungen, Training und Kommunikation waren wichtig, um ein digitales Mindset zu schaffen und Berührungsängste mit der digitalen Technologie abzubauen“, ergänzt Küster

Schneller im Schwarm

 

Dank des neuen Systems konnte Warsteiner die Leer- und Vollgut-Abwicklung miteinander verbinden, die Verladung beschleunigen und die Staplerflotte besser auslasten. Da die Paletten nun lückenlos rückverfolgt werden können, ist nicht mehr relevant, mit welchem Stapler sie transportiert werden. So können auch mehrere Mitarbeiter einen Lkw ent- und beladen, ohne dass Chaos entsteht – egal ob es sich um einen Stapler mit Doppel-Paletten-Klammer oder um ein größeres Modell für bis zu acht Paletten handelt. Das funktioniert auch standortübergreifend: Kommt eine Palette als Vollgut aus der Abfüllung, wird sie direkt identifiziert und ist damit im System über alle Transportprozesse hinweg sichtbar. Mit der Identifikation der Palette erstellt die Software von IdentPro einen digitalen Zwilling. Die Software verfolgt sie anschließend mithilfe des Ortungssystems durch das Lager bis auf das Shuttle-Fahrzeug und überträgt das Ladebild an den Zielstandort. Sobald der Staplerfahrer beim Entladen die erste Palette der Ladung identifiziert hat, weiß das System genau, wo welche Palette auf dem Lkw steht und kann sie weiterverfolgen – ohne zeitintensives Scannen.

 

Fazit

 

In Summe verkürzt das die Durchlaufzeit deutlich und verhindert falsche Scannung oder falsches Absetzen gänzlich. „Der Prozess scheint so simpel, erfordert aber sehr viel Know-how im Hintergrund, um ihn so fließend zu machen“, kommentiert Daniel Küster und ergänzt: „Auch wenn die Stapler- und Warenortung eine echte Innovation für uns ist, wären wir ohne die SAP-Lösung von prismat nicht in der Lage, unsere intralogistischen Prozesse ganzheitlich zu betrachten.“ Damit ist eine wichtige Grundlage geschaffen, um die nun digital sichtbaren Waren- und Materialströme standortübergreifend weiter zu optimieren – für mehr Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

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