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Komposition Vegetation in 3D-Kuben Bier gilt beim Verbraucher nicht allein wegen des Reinheitsgebots als nachhaltiges Lebensmittel: Achtet man beim Einkauf auf Regionalität und greift zur umweltfreundlichen Glasmehrwegflasche, hat man sicherlich alles „richtig“ gemacht. Schön wär’s, wenn es so einfach wäre
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Unterstützung beim Nachhaltigkeitsmanagement

Das Thema Nachhaltigkeit wird mittlerweile nicht nur von Verbrauchern, sondern auch vom Handel, den Medien und den NGOs und natürlich auch in der gesamten Wertschöpfungskette Bier gründlich hinterfragt. Das beginnt bei der landwirtschaftlichen Urproduktion der Bierrohstoffe und endet bei der Entsorgung des leeren Gebindes nach dem Biergenuss. Vielfältige Herausforderungen und Fragen tauchen auf.

Verantwortung für Mensch und Natur übernehmen

 

Die energieintensiven Prozesse des Mälzens und Brauens sowie der Wasserverbrauch für Spül- und Reinigungsprozesse stehen häufig im Mittelpunkt der Betrachtungen. Der Kostendruck bei der Produktion von Bier lastet nicht erst seit der aktuellen Energiekrise schwer auf Mälzereien und Brauereien; Effizienzmaßnahmen zur Reduktion von Energie- und Wasserverbräuchen sind deshalb nahezu ausgereizt. Unzählige Projekte und Umweltzertifizierungen zeugen davon, wieviel die Brauwirtschaft in den vergangenen Jahren investiert und erreicht hat.

Seit einiger Zeit findet nun eine gesellschaftliche und politische Neuorientierung zu mehr Biodiversität und Nachhaltigkeit statt. Nicht mehr nur die Prozesse in der „umweltfreundlichen Brauerei“, auch die vor- und nachgelagerten Wirtschaftskreise, von der Rohstoffproduktion bis zur Logistik, werden betrachtet.

Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) sind 17 miteinander verknüpfte globale Ziele, die 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen aufgestellt wurden

Ganzheitliche Betrachtung notwendig

 

Soziale Themen gewinnen im Kontext der Gesundheitsdebatte und des demografischen Wandels ebenfalls an Bedeutung. Staatliche und privatwirtschaftliche Initiativen zur Regulierung der Verfügbarkeit oder der Bewerbung und sogar des Konsums alkoholhaltiger Getränke befinden sich bereits in der Umsetzung und stellen die Brauwirtschaft und das Bier in den Fokus.

Schließlich verengt auch die Politik – nicht zuletzt durch die Selbstverpflichtung zur Erfüllung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen – den gesetzlichen Rahmen und zwingt Unternehmen zu nachhaltigerem Handeln. Das seit Januar 2019 gültige neue Verpackungsgesetz (VerpackG) ist dafür ein leuchtendes Beispiel.

Für Unternehmen ist es heute essentiell, das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich zu betrachten und die zahlreichen ökologischen, sozialen und auch ökonomischen Themenfelder miteinander zu verzahnen und gegeneinander abzuwägen.

Entwicklung einer effizienten Nachhaltigkeitsstrategie

 

Wie aber lässt sich das breite Feld Nachhaltigkeit systematisch und mit einem vertretbaren Aufwand in der mittelständisch strukturieren Brauwirtschaft implementieren und umsetzen? Wie lassen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen begeistern? Welche Themen sind für die Brauwirtschaft wirklich relevant? Und lassen sich schlussendlich erzielte Erfolge auch glaubwürdig intern und extern kommunizieren?

 

Abfrage des Status quo

 

Der Bayerische Brauerbund hatte bereits Anfang 2020 vor, zu diesen Fragen einen Nachhaltigkeitsleitfaden für die Brauwirtschaft herauszugeben. Schnell wurde klar, dass ein gedruckter Leitfaden bereits vor der Umsetzung in den Betrieben überholt sein würde. Vor allem, weil die Betriebe mit dem Thema sehr unterschiedlich umgehen. Deshalb wurde zunächst einmal der Status quo in der bayerischen Brauwirtschaft erfasst. Quer über die unterschiedlichsten Betriebsgrößen und Regionen Bayerns konnten Brauereien auf freiwilliger Basis an einem internetbasierten Nachhaltigkeits-Check teilnehmen: Wo steht die Branche im Vergleich zur „Industriebenchmark food“, wo besteht Nachholbedarf?

Über 40 Unternehmen haben sich an dem Check beteiligt. Die Auswertung war Grundlage für einen internetbasierten Nachhaltigkeitsmanager, der der Branche nun zur Nutzung und Integration in den Betrieben zur Verfügung steht.

Infografik ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften Gefragt ist ein ganzheitlicher Ansatz, der aber auch immer wieder von Neuem überprüft werden sollte

Integrierter Managementansatz

 

Das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke hat in enger Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Brauerbund und zahlreichen Experten aus Brauwirtschaft, Handel, Gastronomie und Medien einen integrierten, zweiteiligen Managementansatz entwickelt, der ganzheitlich, systematisch, praxiserprobt und zertifizierbar ist.

Zahlreiche andere Nachhaltigkeitsinitiativen, z.B. ISO 26000, EMAS Plus, Deutscher Nachhaltigkeitskodex und Global Reporting Initiative (GRI), flossen ebenso in die Entwicklung des Ansatzes ein wie Erfahrungen aus Pilotphasen in verschiedenen Unternehmen der deutschen Brauwirtschaft.

 

Teil 1: Nachhaltige Unternehmensführung

 

Der erste Teil des ZNU-Ansatzes umfasst das „Wie?“ der Unternehmensführung. Besonders hervorzuheben im Kreislauf Denken-Handeln-Messen-Kommunizieren ist der Punkt „Früherkennung“. Hier geht es darum, die Nachhaltigkeitsherausforderungen auf Unternehmens- und Produktebene zu erkennen und in die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu integrieren.



Teil 2: Nachhaltigkeitsthemen

 

Der zweite Teil des ZNU-Ansatzes fokussiert sich auf das themenbezogene „Was?“. Die systematische Bearbeitung der Nachhaltigkeitsthemen stellt heraus, was ein Unternehmen in den drei Nachhaltigkeitssäulen Umwelt, Wirtschaft und Soziales z.B. bei den Themen Energie, Verpackung, Abfall, Qualität, ehrliche Werbung, Gesundheit und Demografie unternimmt. Sowohl am eigenen Produktionsstandort als auch entlang der Wertschöpfungskette.

 

Vorteile des Nachhaltigkeitsmanagers

 

Der besondere Vorteil für mittelständische Unternehmen der Brauwirtschaft liegt darin, dass verbandsseitig bereits die Analyse der verschiedenen relevanten Anspruchsgruppen in Expertenrunden diskutiert und im Nachhaltigkeitsmanager hinterlegt wurden. Dies ermöglicht den Brauereien nach dem individuellen standortspezifischen Check ein rasches Vorankommen, ohne zeitraubende Stakeholder-Befragungen durchführen und in das System übernehmen zu müssen. Viele aus den Betrieben bekannte Korridore für Verbrauchswerte von Energieträgern und Wasser sowie unzählige Beispiele zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in den aufgeführten Betrachtungsbereichen wurden im System hinterlegt. Damit findet sich auch der ursprüngliche Gedanke eines Nachhaltigkeitsleitfadens – als Handlungsanleitung integriert – im Manager wieder.

Baum in einer Hand – Komposition Nachhaltigkeit Ein Ziel- und Maßnahmenplan unterstützt die Mitarbeiter bei der Erledigung der anstehenden Maßnahmen

Ergebnis: ganzheitlicher Ziel- und Maßnahmenplan

 

Der Nachhaltigkeitsmanager des Bayerischen Brauerbundes und des ZNU ermöglichen eine ganzheitliche Erfassung, Weiterentwicklung und Bewertung der relevanten Maßnahmen zur schrittweisen Verbesserung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Die im Manager sich für jeden Betrieb errechnende Wesentlichkeitsmatrix mündet in einem Ziele- und Maßnahmenplan, der die Mitarbeiter bei der Erledigung der anstehenden Tätigkeiten und Maßnahmen unterstützt. Selbst Verantwortlichkeiten mit Zielsetzung und zeitlichem Horizont der Erledigung können zugewiesen und nachgehalten werden.

Bereits bestehende Zertifizierungen (wie z.B. EMAS oder alternative Zertifizierungssysteme) werden in den Nachhaltigkeitsmanager integriert. Um eine doppelte Datenerfassung und Auswertung für bestehende Systeme zu vermeiden, bietet das System viele synergistische Möglichkeiten.

Der ZNU-Standard „Nachhaltiger Wirtschaften“ dient Unternehmen dazu, ihr unternehmerisches Handeln Schritt für Schritt nachhaltiger zu gestalten und strebt eine kontinuierliche Verbesserung an. Er ist der einzige praxiserprobte und zertifizierbare Standard, der die Entwicklung eines integrierten Managementsystems zum nachhaltigeren Wirtschaften fordert und fördert und dabei die Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Soziales und deren Wechselwirkungen berücksichtigt.

Der extern zertifizierbare ZNU-Standard ermöglicht es auch, Nachhaltigkeitsaktivitäten transparent und glaubwürdig gegenüber allen Anspruchsgruppen, z.B. Geschäftspartnern, Mitarbeitern, Banken oder Behörden, zu kommunizieren.

Kennenlernen über Testzugang

 

Zum Kennenlernen des Nachhaltigkeitsmanagers besteht die Möglichkeit eines vierwöchigen, kostenlosen Zugangs zur internetbasierten Softwarelösung, der per E-Mail unter christian.hollaender@fjol.de beantragt werden kann. Jede Brauerei kann ihren Zugang individuell auf die Marken-CI und Farbenwelt des Unternehmens anpassen lassen. Die unternehmenseigenen Daten, die in den Manager eingespeist werden, liegen auf zwei gespiegelten, an unterschiedlichen Orten in Bayern befindlichen und mit den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ausgestatteten Servern. Für Kleinbrauereien steht eine minimalisierte Version des Nachhaltigkeitsmanagers zur Verfügung. Noch bis zum 4. Dezember 2022 findet der Revisionsprozess zum ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften statt. Unter www.znu-standard.com sind alle zertifizierten oder interessierten Unternehmen, Handel, Verbände, Vereine und weitere Organisationen sowie die Wissenschaft, Politik und Einzelpersonen dazu eingeladen, sich auf diesem Wege am Prozess zur Überarbeitung des ZNU-Standards Nachhaltiger Wirtschaften zu beteiligen.

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