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Frischer Hopfen auf einem Jutesack
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Hopfen: Neue Traditionen schaffen

Hopfensorten unterscheiden sich nicht nur im Geschmacksprofil, sondern auch im Hinblick auf ihre Umweltbilanz. Doch warum kommen die besonders nachhaltigen Sorten bisher so schlecht an?

Die ganze Welt redet von Nachhaltigkeit. Und immer mehr Menschen reden nicht nur, sondern handeln auch. Teils aus Alternativlosigkeit, weil sie einfach keinen Coffee-to-go-Becher mehr bekommen, teils aus Geiz, weil sie im Supermarkt für ihre Plastiktüten bezahlen müssen. Aber teilweise eben auch, weil sich das Bewusstsein der Verbraucher geändert hat. Diese konsumieren bewusster und legen mehr Wert auf Regionalität und umweltschonende Produktionsverfahren. 

Auch beim Hopfen gibt es Sorten, die bei diesem letzten Punkt viel besser abschneiden. Allen voran die Hüller Aromahopfen, also Mandarina Bavaria, Huell Melon, Hallertau Blanc, Callista und Ariana. Sie sind wesentlich widerstandsfähiger gegen Krankheiten wie zum Beispiel Mehltau und müssen wesentlich seltener gedüngt werden. Außerdem sind sie robuster und knicken auch bei langanhaltenden Hitze- und Trockenperioden nicht ein. „Die neuen Aromasorten stecken ungünstige Witterungsbedingungen viel besser weg“, sagt Adi Schapfl, Präsident des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer e. V. 

 
Hopfenbäume Hopfenbaum


 

Neue Sorten sind ökologischer im Anbau

 

Ganz anders die etablierten Sorten, wie zum Beispiel Hallertauer Perle oder Tradition. Diese sind zwar in der Brauwirtschaft etabliert, haben aber keinerlei Vorzüge im Anbau. Sie sind empfindlich gegenüber Krankheiten und brauchen zudem viel Wasser und Dünger. Um auch angesichts des Klimawandels weiterhin reiche Ernten einfahren zu können, müssten die Bauern also eigentlich vermehrt die neuen Aromahopfen anbauen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Diese Anbauflächen sinken bereits wieder. Wie kann das sein?

Die Nachfrage ist schlicht und einfach nicht da. Die Hopfenbauern, beziehungsweise die Zwischenhändler, bleiben auf ihren Aromahopfen sitzen. Während sie anfangs noch etwa sieben Euro pro Kilogramm Hopfen erhielten, sind die Preise teilweise auf nur noch vier bis fünf Euro gesunken. Aromahopfen mit guter Ökobilanz als Ramschware? Wie kann das sein?

Rausreißen wäre eine Katastrophe

 

Adi Schapfl sieht den Grund dafür auch bei den traditionellen Brauereien, die ihre bekannten und bewährten Rezepten beibehalten wollen, um die Kunden nicht zu verärgern und eventuell selbst Umsatzeinbußen hinzunehmen. Und bei den neuen Aromahopfen denken viele automatisch, dass sie sich nicht für traditionelle Stile wie Pils, Helles oder Märzen eignen würden. Schließlich wurden sie gerade zu Anfang auch intensiv so beworben.

Es ist für die Hopfenbauern daher schwierig, für diese Sorten neue Verträge abzuschließen. Und die alten laufen 2020 aus. „Es wäre eine Katastrophe, wenn die Bauern die Pflanzen jetzt wieder rausreißen, schließlich fangen sie jetzt erst an, den vollen Ertrag zu liefern“, sagt Schapfl. Doch genau das passiert bereits.

 
Getrockneter Hopen in einem Korb Getrockneter Hopfen

 

Aromahopfen passen auch in traditionelle Stile

 

Um dem entgegenzuwirken, hat die Gesellschaft für Hopfenforschung experimentiert und traditionelle Rezepte mit neuen Hopfensorten gebraut. „Dabei entstehen sehr gute Biere mit dem gleichen oder sogar einem zum Positiven veränderten Charakter“, meint Adi Schapfl.

Kämen mehr Hüller-Aromahopfensorten ins Bier, wäre nicht nur der Umwelt und den Hopfenbauern geholfen. Die Brauereien könnten diese Maßnahme für ihr Marketing nutzen und damit werben, besonders umweltschonenden Hopfen für ihre Biere einzusetzen. Und wer nicht gleich seine komplette Hopfencharge austauschen will, der könne ja wenigstens mal 20 Prozent des traditionellen Hopfens gegen einen Aromahopfen ersetzen.

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