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Schmuckstück für Brauereien
Hopfengärten in größerer Dimension baut Johannes Kuffer für seinen eigenen landwirtschaftlichen Hopfenbaubetrieb schon länger, doch jetzt bietet er das auch für Brauereien an. Für solche, die ihren eigenen Hopfen für ein ganz spezielles Bier selber anbauen wollen.
Mit dem Hopfen ist Johannes Kuffer groß geworden, schon seit der Kindheit arbeitete er auf dem Hof seiner Eltern mit. „Wen der Hopfen einmal kratzt, den lässt er nicht mehr los“, sagt ein altes Sprichwort – und so ist es, stimmt Hopfenpflanzer Kuffer zu.
Voraussetzungen für einen Brauerei-Hopfengarten
Zunächst muss ein geeigneter Standort vorhanden sein, der ab 100 m2 groß ist und nicht zu nahe an einer Straße oder Ähnlichem liegt. Denn bei den letzten Projekten hat sich herausgestellt, dass meist auch das Bauamt involviert werden muss und diese Anforderungen stellt. Ein solcher Hopfengarten ist circa fünf Meter hoch, deshalb sollten sich über dem vorgesehenen Standort keine Strom- und Telefonleitungen befinden.
Bepflanzt werden kann das Hopfenfeld im Grunde genommen mit jeder gängigen deutschen bzw. Hallertauer Hopfensorte. Diese Sorten sind sehr pflegeleicht und wären den Brauerei-Hopfengärtnern auch nicht böse, wenn sie einmal ein paar Wochen keine Pflege bekämen. Denn ansonsten ist der Hopfen pflegeintensiv, und es heißt nicht umsonst: „Er will jeden Tag seinen Herren sehen.“
Materialeinsatz im Hopfengarten
Je nach Größe und Anforderung der Brauerei kann so ein Hopfengarten aus verschiedenen Materialien erstellt werden. Für eine Brauerei, deren Hopfengarten optisch in die Landschaft passen und ein schönes äußeres Erscheinungsbild haben soll, werden fast ausschließlich Holzmasten mit Stahlfundamenten verwendet. Mit den Stahlfundamenten stecken die Hölzer nicht direkt in der Erde und können nicht abfaulen. Als äußere Befestigung werden Metallanker aus Baustahl eingesetzt, die man in den Boden eindreht oder einbetoniert, je nach Bodenbeschaffenheit. Damit können dann die Seile und Stacheldrähte ein wenig gespannt werden.
Steht das Hopfengerüst, werden noch die Aufleitdrähte an den Stacheldraht gehängt, damit der Hopfen hochranken und sich prächtig entfalten kann.
Pflege und Arbeitsaufwand
Von der Pflege her ist der Hopfen im Grunde recht einfach zu betrachten. Anfang bis Mitte März werden die alten Pflanzenteile ein wenig mit einem scharfen Messer zurückgeschnitten – ähnlich wie bei einem Rosenstock –, damit die alten, verholzten Teile entfernt werden, die im Frühjahr beim Austrieb stören könnten. Ein weiterer Grund ist, dass der Hopfen dann wieder stärker austreibt und viele Jahre erhalten bleibt, denn der Hopfenstock muss nur einmal gepflanzt werden und treibt dann solange immer wieder aus, bis man ihn komplett entfernt.
Mitte Mai, wenn die Hopfentriebe dann 30 cm oder länger sind, kann man sie an den sogenannten Aufleitdraht, der 1 mm dick ist, andrehen.
Pro Draht und je nach Sorte werden zwei bis drei Hopfentriebe angedreht. Dreht man zu viele Triebe an einen Draht, dann bildet die Hopfenpflanze nur Blätter und keine wertvollen Hopfendolden aus und man erntet am Ende des Jahres nicht viel Hopfen.
In der Zeit zwischen Ende Mai bis Mitte Juni kann man die Triebe noch ein- bis zweimal nachdrehen, denn wenn der Wind ein wenig weht, können ein paar Triebe vom Draht wegfallen.
Der Hopfen benötigt ab dem zweiten Standjahr im Boden kein externes Wasser mehr, da er bis dahin sehr lange Wurzeln – bis zu sechs Meter – ausgebildet hat und sich das Wasser tief aus der Erde zieht.
Düngung und Pflanzenschutz
Ein wenig Dünger brauchen die Pflanzen Mitte März: circa 100 g pro Pflanze mit Inhaltsstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kali. Je nach Bodenart können auch Spurennährstoffe wie Zink, Bor, Mangan und Schwefel sinnvoll sein.
Die Hopfenpflanzen können dann nachhaltig und biologisch gegen Krankheiten und Schädlinge behandelt werden. Dies sollte man zwischen Mitte Mai und Ende Juli fünfmal durchführen. Ähnlich wie bei vielen anderen Obst- und Gemüsesorten zählen Peronospra und Mehltau zu den Krankheiten des Hopfens. Die Blattlaus und die gemeine rote Spinne, die den Pflanzensaft nichtbehandelter Hopfenpflanzen entziehen und die Blätter dann verdörren lassen, gehören zu den Schädlingen des Hopfens. Als biologisches Mittel wird für Peronospra Kupferpulver und für Meltau Schwefelpulver oder auch Backpulver eingesetzt. Gegen die rote Spinne und die Hopfenblattlaus kann man Molke verwenden, ein Abfallprodukt aus der Käse- oder Butterherstellung. Erntereif ist der Hopfen dann Mitte September.
Vorplanung und Bauzeit
Zur Vorplanung bzw. als Vorlaufzeit braucht man ca. 8 – 16 Wochen, je nachdem, wie die Materialien derzeit verfügbar sind. Die größte Hürde stellt meist das Bauamt dar, mit dem geklärt werden muss, ob ein solcher Hopfengarten gebaut werden darf.
Bei der Bauzeit werden ungefähr drei Tage für die Vorbereitungen gerechnet, für das Herrichten der Masten und Ausstecken der verfügbaren Fläche sowie für die Festlegung, wie und wo die einzelnen Komponenten positioniert werden. Je besser die Vorbereitungen getroffen wurden, desto schneller läuft es mit dem Aufbau.
Der Aufbau des Hopfengartens wird ebenfalls mit drei Tagen angesetzt, mit zwei bis drei Personen, die die Masten aufstellen, Spannanker im Boden anbringen und die Stahlseile und Stacheldrähte oben montieren, an denen im Anschluss die Aufleitdrähte angebracht werden, damit der Hopfen der Sonne entgegenwachsen und prächtig erstrahlen kann.
Zuletzt werden die Hopfenpflanzen mit frischer Erde in den Boden eingegraben und mit ein wenig Mulch abgedeckt, damit das Unkraut nicht so schnell wächst. Etwas mineralischen Dünger oder Naturdünger um die Hopfenpflanzen gestreut, dann kann der Hopfen gut anwachsen, wenn die Bodenfeuchtigkeit passt. Bei zu wenig Wasser vertrocknen die Hopfenpflanzen, bei zu viel Wasser verfaulen sie, es braucht also ein gesundes Mittelmaß.
Anregungen rund um den Hopfengarten
Zur Verschönerung kann man im oder um den Hopfengarten noch eine kleine Blumen- oder Insektenwiese mit verschiedenen Blumen und Kräutern anlegen, die in den Sommermonaten in bunten Farben blühen. Nach außen ergibt dies ein sehr schönes Bild.
Ist ein öffentlich begehbarer Hopfengarten für Besucher geplant, dann kann auch eine Wiese oder ein Rasen eingesät werden, der regelmäßig gemäht wird. Im Hopfengarten macht sich dann eine Sitzgelegenheit gut, denn ein schönes Feierabendbier inmitten eines Hopfengartens macht sicherlich viel Spaß. Zusätzlich könnte man dazu auch einen Trampelweg befestigen, der bei schlechterem Wetter benutzbar ist.
Ist der Hopfen erntereif, bietet es sich an, ein kleines Hopfenzupferfest (Hopfenerntefest) zu veranstalten, das macht Jung und Alt viel Freude und bringt so manchen neuen und neugierigen Kunden zur Brauerei.
Es gibt viele weitere Möglichkeiten den Hopfengarten in das Konzept der Brauerei „einzubetten“, je nach Kundenwunsch sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Ertragsmenge und Verwendungen
Einen ca. 100 m2 großen Hopfengarten kann man mit 20 – 50 Pflanzen bestücken, je nachdem, wieviel Hopfenertrag man anstrebt. Pro Pflanze ist mit 250 – 500 g getrocknetem oder ca. 1,5 kg nassem Hopfen zu rechnen.
Will man über einen längeren Zeitraum den eigenen Hopfen zur Bierherstellung verwenden, dann muss er getrocknet werden, damit er länger haltbar ist. Als Grünhopfen im ungetrockneten Zustand wird der Hopfen sehr frisch verwendet und kann nur eine kurze Zeit im Kühlschrank lagern, da er ansonsten seine vielfältigen Aromen verliert und die Alphasäure bei zu langer Lagerung schnell abbaut.
Neben dem Hopfen als Bierzutat eignen sich die Hopfenreben auch für schöne Dekorationen wie zum Beispiel Hopfenkränze, als Deko-Hopfenreben für das Brauerei-Gasthaus oder als Bestandteil von Blumenkränzen.
Mit seinem besonderen Duft bewirkt der Hopfen einen sehr ruhigen und erholsamen Schlaf, weshalb getrockneter Hopfen für Hopfenkissen verwendet werden kann. Aber auch ein Hopfenbad mit frischem Hopfen ist eine sehr gute Idee, weil der Hopfen im warmen Badewasser seine vielfältigen Aromen entwickelt; dann noch einen warmen Hopfentee dazu und man kann herrlich entspannen.
Wer also etwas Platz um seine Brauerei herum hat, mit einem Blickfang und einer herrlichen Außenansicht punkten will, dazu noch den eigenen Hopfen für ein ganz besonders schmackhaftes Bier selbst anbauen möchte, für den ist so ein Hopfengarten genau das Richtige.