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Knapp zwei Dutzend Weinflaschen auf einem runden Tisch aus der Vogelperspektive fotographiert Mehr als 100 Individualflaschen für Wein in Deutschland. Und alles Einweg … ist das heutzutage noch zeitgemäß?
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Wein und Mehrweg

Alter Wein in neuen Flaschen. Und neuer Wein? Auch in neuen Flaschen. So läuft es in der Weinbranche – bisher. Abgefüllt wird stets in neue Flaschen, ausgetrunken wandern sie – bestenfalls – in den Altglascontainer. Mehrweg? Fehlanzeige. Doch nun kommt Bewegung in den Markt.

Das Ende der Einwegflasche in Sicht?

 

Vielen Winzerinnen und Winzern war es ganz Recht, dass Bier, Limonaden und Fruchtsaft mittlerweile selbstverständlich in Mehrwegflaschen auf den Markt kommen, Wein hingegen ebenso selbstverständlich nicht. Argument Nummer Eins gegen Mehrwegflaschen war – wie in anderen Getränkebranchen vormals auch oft gehört – ein Marketing-Faktor: Individuelle Flaschenformen würden, so die Annahme, die Wertigkeit des darin befindlichen Produktes steigern. Edlen Wein in Einheitsflaschen? Das wollen viele Weinmacher ihren Kunden nicht zumuten. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts sind in Deutschland über 100 verschiedene Weinflaschen im Umlauf.

 

Es tut sich etwas bei der Weinflasche

 

Doch ist diese Haltung weiterhin vertretbar in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit überall großgeschrieben wird? Zumindest beginnt sie zu bröckeln. Denn die Zahlen sprechen für sich: Die Landesanstalt für Wein und Gartenbau in Veitshöchheim hat zusammen mit ClimatePartners die CO2-Bilanz einer 0,75 Liter Flasche Wein errechnet. Überraschend (oder auch nicht): Fast die Hälfte, nämlich 48 Prozent der entstehenden 900 Gramm CO2 pro Flasche, entfallen auf Verpackung und Abfüllung. 32 Prozent entstehen allein bei Herstellung der Einweg-Glasflasche. Das ist mehr als die Arbeit im Weinberg das ganze Jahr über verursacht.

Wer also Wein nachhaltiger machen will, der kommt nicht umhin, das Thema Flasche anzugehen. Und tatsächlich tut sich seit Kurzem einiges auch bei Winzerinnen und Winzern, Weinhändlern und Verbrauchern. Werfen wir einen Blick auf zwei ganz unterschiedliche Vorstöße.



Eine Weinflasche vor rotem Hintergrund fotographiert Die Mehrwegpoolflasche für Wein aus Baden-Württemberg

Mehrweg-Poolsystem made in Baden-Württemberg

 

Auf der ProWein 2023 stellte der Verbund Weinheimat Württemberg eG eine grüne, 0,75 l-Mehrwegpoolflasche für Wein vor, die auf Vorstoß der Baden-Württemberger bundesweit eingesetzt werden soll. Betreiber des Mehrwegpools soll eine eigens gegründete Wein-Mehrweg eG sein. Hinter dieser wiederum stehen zehn Gründungsbetriebe, die mit 5200 Hektar für über fünf Prozent der gesamten Rebfläche Deutschlands stehen.

Bis zu 50 Umläufe sollen drin sein

 

Bei der Entwicklung der Flasche habe man, so die Initiatoren des ersten Wein-Mehrweg-Pools besonders auf Stabilität der Flaschen geachtet, bis zu 50 Mal soll nämlich jede einzelne wieder befüllt werden können. Das erste Modell hat einen MCA-Schraubverschluss – andere Varianten mit Korken etwa sollen aber folgen.

Die Wein-Mehrweg eG bewirbt das Pfandsystem damit, dass Lieferengpässe bei Neuflaschen umgangen werden könnten (gut für Winzer) und dass das Zurückbringen der Flaschen automatisch Kunden bindet (gut für Händler). Finanziell könnte sich die Mehrwegflasche auch lohnen, und zwar ab dem Zeitpunkt, an dem sie mindestens fünf bis sieben Mal genutzt wird. Einwegflaschen kosten Winzer zwischen 30 und 80 Cent, die Pfandflasche kostet 40 Cent, dann kommen allerdings 15 bis 20 Cent je Füllung für Transport und Spülung dazu.

Und natürlich darüber der ökologische Aspekt: Nicht nur spart Mehrweg Ressourcen, auch könnten – etwa im Bereich Gastronomie – Umverpackungen wegfallen, wenn Wein in Mehrwegflaschen und dazu passenden Kästen geliefert werden kann.

Grüne Flaschen mit Schraubverschluss auf einem Transportband im Flaschenkeller Auch in Mehrweg-Bierflaschen ist Wein in puncto Produktqualität erstklassig aufgehoben

Biowein aus Pfandbierflaschen

 

Das Bioweingut Galler aus Kirchheim an der Weinstraße geht seinen Mehrweg-Weg erstmal allein. Es schreitet voran und füllt sein Kurzem Wein in Bierflaschen ab. In braune, langhalsige 0,5l-Mehrwegbierflaschen mit Kronkorken, die an jedem beliebigen Pfandautomaten zurückgegeben werden können.

Das mag im ersten Moment komisch klingen, für den Winzer Ansgar Galler aber ergibt das Sinn: Nachdem ihm klar geworden sei, dass die Einwegflasche der größte CO2-Treiber der Weinwirtschaft ist, sei der Verkauf seiner „2/4 Wein“-Flasche, wie er die Kollektion in der Bierflasche nennt, gut angelaufen. Bisher gibt es eine Cuvée aus Sauvignac und Johanniter sowie einen Pinotin, eine Burgunderart. Eine Einwegflasche für Wein könne langfristig nicht die Lösung sein. Der Wein in der Bierflasche sei aber mehr als ein Symbol, es solle als ein Zeichen an die Weinbranche verstanden werden, dass Mehrweg eben auch hier DER Weg ist. Man müsse „die Verpackung an die Bedürfnisse der Zeit anpassen“, heißt es auf der Webseite des Weinguts.


Wein und Mehrweg ist auch auf der BrauBeviale ein Thema. In der LOGISTIK LOUNGE in Halle 4 am Stand 4-6457 findet am 30. November 2023 von 11:00-11:30 Uhr eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wein – Mehrweg – Ein Erfolgsweg mit Zukunft?“ statt.

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