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Schnaps von und für Millennials
Während Generation Z doch etwas nüchterner daherkommt, darf es für die Millenials schon etwas Spaß sein. Cocktails, Wein, Bier gehören zur Party mit dazu. Ein Blick auf neue Wege im Spirituosenmarkt.
Tastillery
2016 gründeten die Cousins Andreas und Waldemar Wegelin die Onlineplattform Tastillery. Kunden sollten hier Whiskey-, Gin- oder Rum-Probierpakete bestellen können. Tastillery sollte damit mehr sein als einfach ein digitaler Schnapsladen, den Gründern ging es um Inspiration und Beratung.
2017 traten sie in der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ auf, Investorin Dagmar Wöhrl war begeistert und wollte sich mit 100000 EUR an dem Start-up beteiligen. Die beiden Gründer allerdings lehnten ab. Der Probier-Set-Gedanke entwickelte sich weiter, Tastillery wurde zu einem Online-Shop für exklusive Spirituosen – und auch für eigene alkoholische Kreationen wie etwa ein Gin-Parfüm und ein eigens entwickelter Whiskey namens „Cosmic Casks No. 2 Grapeverse“.
Im Frühling 2023 ein dumpfer Knall: In einem Post auf dem Karriere-Netzwerk LinkedIn vermeldete Waldemar Wegelin die Insolvenz seines Unternehmens. „Wir haben alles getan, um dies zu vermeiden“, schrieb er. „Am Ende waren es kurzfristig gescheiterte Investoren-Gespräche, die das Aus bedeuteten. Auch eine groß angelegte Crowdinvestment-Kampagne stand in den Startlöchern. Leider nicht rechtzeitig.“ Im Oktober kam dann die Nachricht, dass sich ein Käufer für das insolvente Unternehmen finden ließ: Christian Braun aus Burgthann bei Nürnberg, Besitzer des Markt+Technik Verlags, übernahm die Hamburger Tastillery mitsamt dem Team und plant, das Unternehmen weiterzuführen.
O’Donnell Moonshine
In Köln wollte ihre Idee nicht so recht zünden, deshalb zogen August Ullrich und Philip Morsink nach Berlin, um 2014 dort die O’Donnell Moonshine GmbH zu gründen und … Schnaps zu brennen. Spirituosen auf Weizenbrandbasis. Sie nennen sie Moonshine, so wie damals, zur Zeit der Prohibition in den USA der 1920er- und 30er-Jahre. Schwarzgebranntes. Die Produzenten verkauften es illegal oder schenkten es unter der Hand in den Speakeasy Bars, also „Flüsterkneipen“, aus. Auch damals soll Moonshine-Schnaps schön unauffällig im Einmachglas die Besitzer gewechselt haben. Ullrich und Morsink machten das Einmachglas zu ihrem USP und verkaufen ihren O’Donnell Schnaps seit Beginn an ausschließlich in solchen Gläsern.
Früh beteiligte sich der Berliner Wagniskapitalgeber Atlantic Food Labs an der Schnaps-Firma sowie das Beteiligungsvehikel von Döhler, Döhler Ventures. Im Herbst 2020 stieg der Unternehmer-Spross Christopher Schadeberg aus der Krombacher-Familie in das Start-up ein. Einen großen Teil seines Umsatzes macht O’Donnell mit dem Verkauf seiner Spirituosen online – längst nicht mehr nur in Deutschland.
Laori
Stella Strüfing, Betriebswirtin, und Christian Zimmermann, Lebensmittelchemiker, machen Schnaps ohne Alkohol. Für Menschen, die Drinks mögen, aber nicht das Gefühl am nächsten Morgen, wie die Gründer sagen. Oder die aus vielen anderen guten Gründen eben keinen Alkohol trinken möchten. Was mit einem nullprozentigen Gin begann, ist inzwischen zu einem bunten alkoholfreien Portfolio herangewachsen, auch Rum und Aperol sind bei Laori ohne zu haben. Für die Herstellung der Spirituosen setzt das Start-up auf ein Herstellungsverfahren, das der Parfümdestillation ähnelt, denn auch hier wird auf natürliche Weise der Geruch und Geschmack von Gin oder Rum nachempfunden. Die verwendeten Kräuter und Gewürze, die Botanicals, werden schonend mit Wasserdampf statt Alkohol destilliert.
Die beiden Gründer starteten 2019 in Berlin. Auch sie traten in der Start-up-Sendung „Die Höhle der Löwen auf“ und gingen ohne einen Investor nach Hause; im Nachgang aber kam es dann zu erfolgreichen Verhandlungen mit Risikokapitalgebern. Ihre Produkte verkaufen die Berliner über den eigenen Online-Shop, aber auch etwa im KaDeWe oder in der Gastronomie – Tim Raue beispielsweise habe Laori auf der Karte, berichtet die Gründerin.